Zur Info vorab, ich (33J/m) bin seit 7J verheiratet (noch). Seit 15J in dieser Beziehung, hab 2 Töchter 10J/2J und hatte 30J nen besten Freund. Und wohne 80km östlich von Wolfsburg (sollte ja jeder hier kennen)
Nach dem ich gemerkt habe, dass ich 3 Monate von 2 Personen die mir sehr nahe standen richtig verarscht wurde, hab ich mir ein Strandtuch und die Badehose geschnappt, das Cabrio getankt und bin ab ans große Wasser. Ohne Vorbereitung, ganz spontan einmal im Leben das Meer sehen. Machen viele zum Abschluss hab ich gehört. Also Dach auf und ab nach Lindau. Überm Bodensee lag morgens noch ein weißer Schleier, weshalb man die rapide ansteigenden Berge nicht so schön sehen kann. Bin am See zum munter werden Joggen gewesen. War ja erst morgens halb sieben.
Schnell die Sache mit der Autobahnmaut erledigt und ab nach Bregenz, durch Österreich in Richtung Schweiz. Nördlich der Alpen war ein Sauwetter, was man im offenen Cabrio ab Tempo 80 aber nicht abbekommt. Und in der Schweiz kammen dann einige Tunnel, so dass das Dach nie geschlossen werden musste.
Im San Bernadinotunnel konnte ich das Radio ausstellen, da der Sportauspuff laut genug war bei offenem Dach. Aber kaum auf der Südseite der Alpen angekommen lachte die Sonne wie in einer anderen Welt. Ohne Nebel konnte man die Aplen richtig genießen. Man sind die Berge spitz und hoch.
Durch die Regentropfen auf der Scheibe in Verbindung mit den warmen Sonnenstrahlen entstand ein Funkelgewitter. Ein paar Kilometer und kurvenreiche Abfahrten weiter erstreckte sich vor mir der traumhafte Anblick des Lago di Lugano. Aber keine Zeit, ab ans Meer. An der Grenze dann wieder bangen wegen der Zollkontrollen, ich hatte keine Papiere dabei. Es wurden aber nur geringfügig Stichproben gemacht. In Italien verließ mich mein Navi. Also Karte gekauft in italienisch und ab nach Milano. Vorbei an Monza und alle paar Kilometer Maut bezahlen. Die italienischen Autobahnen waren wieder meiner Erwartung recht gut. Und die 130 haben mich gar nicht gestört, das Dach war ja noch auf.
Die letzten Kilometer vor Genova hab ich sie dann gefunden, die geilste Autobahn der Welt. Die Fahrtrichtungen liegen durch die Berge teilweise recht weit und unterschiedlich hoch voneinander. Nicht die Geschwindigkeit zählt wie in D. Wer den Küffhauser kennt sollte diese Strecke in der Länge ca. verzehnfachen und sich vorstellen dass die gleiche Breite ohne Randstreifen nur in einer Richtung bergab befahren wird. Also 2 Fahrspuren gen Meer. Das trieb mein billiges Sportfahrwerk an seine Grenzen. Hat trotzdem extrem Spaß gemacht. In Genua angekommen hab ich mich erstmal verfahren. Kein Wunder, dass in Italien alle ihre Versicherungskarte in der Frontscheibe liegen haben müssen. Die fahren innerorts mit 4 Autos auf 2 Spuren überholen dabei den Bus und werden von 5 Mopeds gleichzeitig in die Mangel genommen. Auf der Gegenrichtung das Gleiche und zwar gleichzeitig. Gefühlt hat man sich fast wie in Thailand bei den vielen Motorrollern. Nur die Mädels auf den Rollern waren hübscher. Ab und zu mal nach rechts und links geschaut, ich hatte ja immer die Befürchtung das die 20 Jahre alte Technik unter meinem Hintern schlapp macht, sind mir extrem viele kleine Werkstätten aufgefallen. Die nehmen dort ganz normale kleine 3 Zimmerwohnungen parterre, bauen ins Wohnzimmer 2 Hebebühnen, in einen der weiteren Räume einen kleinen Laden wie bei Autoplus. Im dritten Raum gibts dann Pizza (wie Klicheehaft). Am Ortsausgangsschild war ich echt erleichtert, weil das fahren in Genua ziemlich anstrengend war. Von da an begann der schönste Teil der Route. Ich hab gedacht ich bin im Autofahrerhimmel. Eine wenig befahrene Küstenstrasse mit geilen Kurven einem auf und ab die SS1. Hat nix mit deutscher Vergangenheit zu tun auch wenn Italien damals mitgemacht hat.
Diese Straße kann ich jedem Autoliebhaber nur empfehlen. Natürlich oben ohne. Ich habe versucht so langsam wie möglich zu fahren. Die Strecke hat zwar fast durchgehend Tempolimit 60 aber man muss den Anblick einfach genießen. Links das endlos scheinende Meer, rechts Berge welche ich an der Küste nicht erwartet habe, lauter kleine Cafes und Strandbars, in jeder Bucht ein malerisch liegendes Dorf. In einem davon "Varezze" bin ich dann hängengeblieben. Dort gabs die letzte Malzeit. Pizza Galzonne. Echt italienisch, echt lecker, und trotz 2 Tagen nix gegessen hab ichs genossen, nicht geschlungen. Das Meer war angenehm warm, die Luft natürlich auch. Ich weiß jetzt warum das Golf Cabrio einen Henkel hat. Lässt sich Prima als dicke Wäscheleine während der Fahrt benutzen. Weiter gings der SS1 folgend durch Savonna und weitere kleine Küstendörfchen. Ziel war eigentlich St. Tropez. Aber es wurde Abend und Varezze hatte es mir angetan. Also umgedreht und ab dahin. Am Jachthafen konnte man kostenlos parken. Übrigens die
einzigste kostenlose Parkmöglichkeit die ich entlang der SS1 entdeckte. So langsam ging die Sonne über der Üferstraße im Westen unter und die Jachtbesitzer holten ihre Wiskeygläser raus und knipsten die Beleuchtung an. Auf der Uferpromenade konnte man bequem von jeder der vielen Kneipen über den Weg in die Jachten auf die großen LED Fernseher schauen und so im Sitzen Fehrnsehen. Ein schöners Bild war allerdings das Gewitter welches jetzt im dunkeln auf dem Meer aufzog. Donner und Blitze ziemlich weit weg. Wie ein Feuerwerk der Emotionen. Das nenne ich mal Fern-sehen. Die ganze Nacht noch Wetter für die Badehose, einfach nur geil.
Die Rückreise war leider extrem nüchtern. Vollgas 1600km am Stück ohne Pause nur Tanken. ABER mit Dach offen. Wenn es bei Kassel nicht extrem geschüttet hätte, ich hätte das Dach nie geschlossen.
Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, darüber dass das Leben überhaupt weitergeht, wie es weitergeht und dass mir so etwas wie in den letzten drei Monaten nie wieder passieren wird. Die Fahrt kann ich jedem nur empfehlen. Die Ursache dafür niemandem.
Ich hab mir fest vorgenommen den Trip zu wiederholen. Dann hoffentlich mit ner lieben Beifahrerin Arm in Arm und natürlich oben ohne.
Nach dem ich gemerkt habe, dass ich 3 Monate von 2 Personen die mir sehr nahe standen richtig verarscht wurde, hab ich mir ein Strandtuch und die Badehose geschnappt, das Cabrio getankt und bin ab ans große Wasser. Ohne Vorbereitung, ganz spontan einmal im Leben das Meer sehen. Machen viele zum Abschluss hab ich gehört. Also Dach auf und ab nach Lindau. Überm Bodensee lag morgens noch ein weißer Schleier, weshalb man die rapide ansteigenden Berge nicht so schön sehen kann. Bin am See zum munter werden Joggen gewesen. War ja erst morgens halb sieben.
Schnell die Sache mit der Autobahnmaut erledigt und ab nach Bregenz, durch Österreich in Richtung Schweiz. Nördlich der Alpen war ein Sauwetter, was man im offenen Cabrio ab Tempo 80 aber nicht abbekommt. Und in der Schweiz kammen dann einige Tunnel, so dass das Dach nie geschlossen werden musste.
Im San Bernadinotunnel konnte ich das Radio ausstellen, da der Sportauspuff laut genug war bei offenem Dach. Aber kaum auf der Südseite der Alpen angekommen lachte die Sonne wie in einer anderen Welt. Ohne Nebel konnte man die Aplen richtig genießen. Man sind die Berge spitz und hoch.
Durch die Regentropfen auf der Scheibe in Verbindung mit den warmen Sonnenstrahlen entstand ein Funkelgewitter. Ein paar Kilometer und kurvenreiche Abfahrten weiter erstreckte sich vor mir der traumhafte Anblick des Lago di Lugano. Aber keine Zeit, ab ans Meer. An der Grenze dann wieder bangen wegen der Zollkontrollen, ich hatte keine Papiere dabei. Es wurden aber nur geringfügig Stichproben gemacht. In Italien verließ mich mein Navi. Also Karte gekauft in italienisch und ab nach Milano. Vorbei an Monza und alle paar Kilometer Maut bezahlen. Die italienischen Autobahnen waren wieder meiner Erwartung recht gut. Und die 130 haben mich gar nicht gestört, das Dach war ja noch auf.
Die letzten Kilometer vor Genova hab ich sie dann gefunden, die geilste Autobahn der Welt. Die Fahrtrichtungen liegen durch die Berge teilweise recht weit und unterschiedlich hoch voneinander. Nicht die Geschwindigkeit zählt wie in D. Wer den Küffhauser kennt sollte diese Strecke in der Länge ca. verzehnfachen und sich vorstellen dass die gleiche Breite ohne Randstreifen nur in einer Richtung bergab befahren wird. Also 2 Fahrspuren gen Meer. Das trieb mein billiges Sportfahrwerk an seine Grenzen. Hat trotzdem extrem Spaß gemacht. In Genua angekommen hab ich mich erstmal verfahren. Kein Wunder, dass in Italien alle ihre Versicherungskarte in der Frontscheibe liegen haben müssen. Die fahren innerorts mit 4 Autos auf 2 Spuren überholen dabei den Bus und werden von 5 Mopeds gleichzeitig in die Mangel genommen. Auf der Gegenrichtung das Gleiche und zwar gleichzeitig. Gefühlt hat man sich fast wie in Thailand bei den vielen Motorrollern. Nur die Mädels auf den Rollern waren hübscher. Ab und zu mal nach rechts und links geschaut, ich hatte ja immer die Befürchtung das die 20 Jahre alte Technik unter meinem Hintern schlapp macht, sind mir extrem viele kleine Werkstätten aufgefallen. Die nehmen dort ganz normale kleine 3 Zimmerwohnungen parterre, bauen ins Wohnzimmer 2 Hebebühnen, in einen der weiteren Räume einen kleinen Laden wie bei Autoplus. Im dritten Raum gibts dann Pizza (wie Klicheehaft). Am Ortsausgangsschild war ich echt erleichtert, weil das fahren in Genua ziemlich anstrengend war. Von da an begann der schönste Teil der Route. Ich hab gedacht ich bin im Autofahrerhimmel. Eine wenig befahrene Küstenstrasse mit geilen Kurven einem auf und ab die SS1. Hat nix mit deutscher Vergangenheit zu tun auch wenn Italien damals mitgemacht hat.
Diese Straße kann ich jedem Autoliebhaber nur empfehlen. Natürlich oben ohne. Ich habe versucht so langsam wie möglich zu fahren. Die Strecke hat zwar fast durchgehend Tempolimit 60 aber man muss den Anblick einfach genießen. Links das endlos scheinende Meer, rechts Berge welche ich an der Küste nicht erwartet habe, lauter kleine Cafes und Strandbars, in jeder Bucht ein malerisch liegendes Dorf. In einem davon "Varezze" bin ich dann hängengeblieben. Dort gabs die letzte Malzeit. Pizza Galzonne. Echt italienisch, echt lecker, und trotz 2 Tagen nix gegessen hab ichs genossen, nicht geschlungen. Das Meer war angenehm warm, die Luft natürlich auch. Ich weiß jetzt warum das Golf Cabrio einen Henkel hat. Lässt sich Prima als dicke Wäscheleine während der Fahrt benutzen. Weiter gings der SS1 folgend durch Savonna und weitere kleine Küstendörfchen. Ziel war eigentlich St. Tropez. Aber es wurde Abend und Varezze hatte es mir angetan. Also umgedreht und ab dahin. Am Jachthafen konnte man kostenlos parken. Übrigens die
einzigste kostenlose Parkmöglichkeit die ich entlang der SS1 entdeckte. So langsam ging die Sonne über der Üferstraße im Westen unter und die Jachtbesitzer holten ihre Wiskeygläser raus und knipsten die Beleuchtung an. Auf der Uferpromenade konnte man bequem von jeder der vielen Kneipen über den Weg in die Jachten auf die großen LED Fernseher schauen und so im Sitzen Fehrnsehen. Ein schöners Bild war allerdings das Gewitter welches jetzt im dunkeln auf dem Meer aufzog. Donner und Blitze ziemlich weit weg. Wie ein Feuerwerk der Emotionen. Das nenne ich mal Fern-sehen. Die ganze Nacht noch Wetter für die Badehose, einfach nur geil.
Die Rückreise war leider extrem nüchtern. Vollgas 1600km am Stück ohne Pause nur Tanken. ABER mit Dach offen. Wenn es bei Kassel nicht extrem geschüttet hätte, ich hätte das Dach nie geschlossen.
Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, darüber dass das Leben überhaupt weitergeht, wie es weitergeht und dass mir so etwas wie in den letzten drei Monaten nie wieder passieren wird. Die Fahrt kann ich jedem nur empfehlen. Die Ursache dafür niemandem.
Ich hab mir fest vorgenommen den Trip zu wiederholen. Dann hoffentlich mit ner lieben Beifahrerin Arm in Arm und natürlich oben ohne.
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