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Wer fängt denn mitten im Sommer das Schrauben an?

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  • Wer fängt denn mitten im Sommer das Schrauben an?

    Ich, leider.

    Da der Winter irgendwie ganz schnell vorbei war, der TÜV aber jetzt trotzdem ganz unbarmherzig vor der Tür steht. Es wird also wohl so sein, dass ich diesen Sommer aufs offen fahren verzichten muss.

    Ich stell meinen kleinen erst mal vor:

    Golf I Cabrio, '93 bei Karmann vom Band gerollt, EZ im Mai '94.
    Ich bin der neunte Besitzer des Kleinen und wenns nach mir geht, geb ich ihn auch nicht mehr her ;-)

    Leider waren die Vorbesitzer wohl nicht immer so liebevoll zu ihm und er hat wirklich mal ganz viel streicheleinheiten nötig.

    Im letzten Jahr habe ich die Inennausstattung überholt. Die Bezüge waren voller Fett- und Make-Up Flecken und die Polster ziemlich runter und im Auto wurde definitiv geraucht.

    Also alle Bezüge abgezogen und bei 30° in die Waschmaschine geworfen. Das Ergebnis hat mich selbst überrascht, sie sind blitzsauber geworden.
    Ich hatte Schwein und beim Schrotti um die Ecke ein Ausschlacht-Cabbi gefunden. Dass das mal ne weiße innenausstattung hatte, konnte man nur noch raten, war mir aber egal, mir gings nur um den Schaumstoff.

    Mit dem aus dem Spender und dem, was von meinem noch zu verwenden war hatte ich wieder ein komplettes Polster-Set, dass zwar nicht neu, aber absolut OK war.
    Bezüge wieder drüber, Teppich und Türpappen mit dem Teppichreiniger behandelt und schon sahs innen wieder viel wohnlicher aus.

    So bin ich dann letzten Sommer gefahren.

    Leider zeigte sich gegen Ende des Sommers ein Ölfleck unter dem Auto, das ganze kam von der Servolenkung, weshalb er letzten Sommer schon etwas früher eingemottet wurde.

    Dieses Jahr stehen darum jetzt erst mal die Servolenkung, eine Überholung des Motors (der saut auch ein wenig an der VDD) und des Getriebes (wird ne Fachwerkstatt machen) an.

    Fotos folgen morgen!
    Mein Cabrio verliert kein Öl - Er markiert sein Revier.

  • #2
    AW: Wer fängt denn mitten im Sommer das Schrauben an?

    Hallo,

    ja so ist das manchmal.

    Aber warum willst du denn den Motor und Getriebe überholen? Doch nicht wegen der VDD?
    Viele Grüße Horst


    Herr, bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.

    Antoine de Saint-Exupéry

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    • #3
      AW: Wer fängt denn mitten im Sommer das Schrauben an?

      Jjaja, "Fotos folgen morgen" - oder in ner Woche ;-) - aber hier sind sie.

      So sieht er aktuell von außen aus, nach 221.538 km

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      Aber warum willst du denn den Motor und Getriebe überholen? Doch nicht wegen der VDD?
      Nein, wegen ner VDD reiß ich natürlich nciht den ganzen Motor raus. Aber wie gesagt, 221538 km, 8 Vorbesitzer und ich habe leider keine Ahnung, was an Service gemacht wurde und was nicht.
      Da ich aber daran interessiert bin, dass er in ein paar Jahren ein H-Kennzeichen mit dem Original-Motor bekommt und die letzte Besitzerin (die ihn auch im Winter gefahren hat) mich bei der Frage nach dem letzten Zahnriemenwechsel nur mit großen Augen angesehen hat, geh ich mal vom Schlimmsten aus. Der Zettel vom letzten Ölwechsel ist auch schon ein paar Jahre alt und den Luftfilter will ich gar nicht erwähnen... Ich gehe also davon aus, dass er nach dem Motto "So langs fährt muss man auch nix machen" gefahren wurde.

      Und drum kam der Motor mal nach draussen - er sieht auch echt schlimm aus -.-

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      Aller Anfang ist leer ;-)

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      So viel soweit erst mal, der Motor ist auf nem Ständer montiert und das Getriebe geht nächste Woche zum überholen.
      Angehängte Dateien
      Mein Cabrio verliert kein Öl - Er markiert sein Revier.

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      • #4
        AW: Wer fängt denn mitten im Sommer das Schrauben an?

        ATTACH=CONFIG]170647[/ATTACH]
        Hallo, ich habe auch auf Verdacht den Motor aufgemacht, aus dem gleichen Grund.
        Ich habe es nicht bereut. Viel Oelschlamm, Kolbenringe festgebacken, Pleullager verschlissen, Kurbelwellenlager ebenso.
        Alles noch kurz vor knapp. Glück gehabt. Motorblock geplant, gehont,neue Kolben,Ringe, Lager neu, Oelpumpe überprüft und Oelbohrungen gespült, alles neu abgedichtet.
        War zwar nicht umsonst aber jetzt weiß ich was ich habe.

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        • #5
          AW: Wer fängt denn mitten im Sommer das Schrauben an?

          Zitat von Standardleben Beitrag anzeigen

          Und drum kam der Motor mal nach draussen - er sieht auch echt schlimm aus -.-
          So viel soweit erst mal, der Motor ist auf nem Ständer montiert und das Getriebe geht nächste Woche zum überholen.
          Das nenn ich mal nen GROSSEN Service! :zustimm:

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          • #6
            AW: Wer fängt denn mitten im Sommer das Schrauben an?

            Lange nix mehr geschrieben. Wetter war auch echt Mist und die Lust entsprechend gering.

            Gestern gig endlich nach langer, langer, langer Arbeit und doppelter Manpower die Schraube der Kurbelwelle raus. So ein Miststück! Aber man weiß ja, unendlich ist des Schraubers Kraft, wenn er mit einem Hebel schafft. ;)
            Der Motor liegt jetzt komplett in Enzelteilen vor mir und ich muss nicht ein einziges Gewinde neu schneiden. Nicht eine Schraube ist abgerissen. Nix

            Der Motor sah von außen schon echt übel aus, aber innen ist es noch schlimmer als befürchtet.
            Viel Ölschlamm, die Kühlkanäle richtig dick mit ner Schicht aus Rost und Kalk bedeckt, Ventile weiß und/oder extrem verrust, die Pleuellager kurz vor Ende und zwei feste Kolbenringe.
            Ich lag also mit meiner intuition richtig da mal rein zu gucken.

            Am Montag hab ich nen Termin beim Motorbauer, mal sehen, was der so für mich tun kann.

            Es folgen auch noch ein paar Fotos von der Zerlegung etc, sobald ich sie von der Kamera gezogen habe.
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            • #7
              Motor zurück vom Motorbauer

              Gestern habe ich Block und Kopf von meinem Motorbauer aus Nürnberg zurück bekommen.

              Was wurde gemacht?
              - Zylinderkopf zerlegt, gereinigt, abgedrückt, geplant
              - Ventile schleifen, Führungen erneuert
              - Kurbelwelle geprüft und poliert
              - Zylinder auf Übermaß gebohrt, gehohnt
              - Block geplant

              Die Jungs haben zwar ein wenig länger gebraucht als geplant, aber sauber gearbeitet, waren supernett und haben immer Kontakt gehalten. Der Preis war OK und entsprach dem Angebot.

              Heute werden die übrigen Ersatzteile/Verschleißteile bestellt und dann gehts weiter mit dem "großen Service".
              Mein Cabrio verliert kein Öl - Er markiert sein Revier.

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              • #8
                Der "Große Service" ist soweit abgeschlossen, der Rumpfmotor ist wieder komplett. Ich habe was ich gemacht habe mal in nem kleinem "How To" niedergelegt. Vielleicht hat ja einer das gleiche vor und findet hier ein paar Tips.

                Über den Ausbau will ich hier nicht viel Worte verlieren. Das kommt evtl. mal in nem separaten Thema. Ich kann dazu nur empfehlen, so viele Fotos wie möglich zu machen und jedes Kabel/jeden Schlauch zu beschriften. Ansonsten wird das ein schier unüberschaubares Puzzle.

                Ein Motorhalter kostet nicht viel und erleichtert euch die Arbeit ungemein, da ihr den Motor darauf jeweils so hin drehen könnt, wie ihr ihn gerade braucht.

                Der Block und der Zylinderkopf wurden ja von nem Profi überholt und was alles gemacht wurde steht ja einen Beitrag weiter oben.
                Zudem war der Block beim Motorbauer in nem Ultraschallbad. Der Block war durch das Ultraschallbad perfekt sauber und wurde im Anschluss von mir lackiert. Ich habe mir verschiede Foren zu dem Thema durchgelesen und mich dann gegen einen Speziallack und für „Hammerite“ entschieden. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Block 01.JPG
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ID: 1988626
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Block 02.JPG
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ID: 1988627



                Kolbentrieb

                Hier ist generell zu sagen: Öl ist das A und O. Zu viel Öl gibt es nicht. Ich verwende das gleiche Motoröl, dass ich später auch zum Betrieb nehmen werde. Manche tauchen die Teile in eine Schale mit Motoröl, ich habe eine Ölkanne verwendet. Jeder wie er mag. Seid euch bewusst, dass das hier verwendete Öl das einzige ist, dass der Motor in den ersten Sekunden seines neuen Lebens bekommt.
                Außerdem empfiehlt es sich nach jedem Arbeitsschritt die Kurbelwelle zur Probe mal zu drehen. Wenn es irgendwo hakt, spart ihr euch eine langwierige Suche und wisst, wo der Fehler liegt.

                Verschiedenste Schrauben müssen mit dem richtigen Drehmoment angezogen werden oder sind Dehnschrauben. Ich gehe im Einzelnen dann darauf ein. Die richtigen Anzugsdrehmomente findet ihr >hier< im Wiki unter "Anzugsdrehmomente 2H Motor".

                Als erstes darf die Kurbelwelle wieder in den Block einziehen. Bei mir war an der Kurbelwelle nichts zu machen, sie wurde nur auf Rundlauf geprüft und poliert. Sie hat neue Lagerschalen und Druckplatten bekommen. Erst die Schalen der Aufnahmen im Block einbauen – Ölen! -, dann die Welle einsetzen und die Lagerböcke mit ebenfalls neuen Schalen aufsetzen und mit neuen Schrauben und 65 NM festziehen. Achtet hierbei auch darauf, dass ihr die Hauptlager wieder genau so einbaut, wie ihr sie ausgebaut habt. Also der richtige Lagerbock an der richtigen Stelle in der richtigen Ausrichtung. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Kurbeltrieb 01.JPG
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ID: 1988628



                Die Pleuel haben neue Augen und Schrauben bekommen. Das hat wieder die Spezialwerkstatt für mich übernommen. Dann wurden die neuen Kolben im Übermaß montiert. Kolben auf das Pleuel aufsetzen und dann den gut geölten Kolbenbolzen durch das Kolbenauge führen. Dann die Sprengringe auf beiden Seiten einsetzen. Der Kolbenbolzen muss sich nach dem Einsetzen noch frei drehen lassen.

                Sollten bei euren Kolben die Kolbenringe nicht schon montiert sein, müsst ihr diese noch montieren. Ebenso kann ein Kolbenring beim Einbauen Schaden nehmen, wenn man nicht aufpasst. Mir ist beim Einbau ein Ölabstreifring gebrochen. Ich empfehle auf jeden Fall die Verwendung einer Kolbenmontagezange.

                Die Kolben haben drei Ringe. Die beiden oberen Kolbenringe und den dritten Ölabstreifring ganz unten. Beim Montieren die Ringe schön langsam und nicht weiter als unbedingt nötig aufbiegen und über den Kolben in die richtige Nut ziehen. Fangt mit dem Ölabstreifring an und arbeitet euch dann nach oben vor. Achtet dabei auch auf die Markierung der Ringe, damit sie auch mit der Oberseite in die richtige Richtung zeigen. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Kolben 01.JPG
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ID: 1988629
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Name: Kolben 03.JPG
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ID: 1988630



                Dann die Kolbenringe mit dem Spannband langsam zusammendrücken. Die Kolbenringe, die Seiten der Kolben selbst und die Innenseite des Spannbands bekommen vorher wieder einen Schluck Motoröl ab und die Öffnungen der Ringe werden so zueinander gedreht, dass sie etwa 120 Grad zueinander stehen.
                Die Kurbelwelle so hin drehen, dass die Pleuelaufnahme des einzubauenden Kolbens nach unten zeigt. Dann den Kolben mit dem Spannband auf den Zylinder setzen und mit leichten Klopfen mit einem Hammerstiel nach unten in den Zylinder drücken.
                Dann drehen wir den Motor um 180 Grad, greifen das Pleuel des Kolbens und ziehen es ein Stück in Richtung Kurbelwelle. Noch nicht ganz hin ziehen, es muss erst noch die Pleuellagerschale rein. Wenn die sauber drin ist (Öl!), das Pleuel ganz ans Pleuellager heranziehen. Die zweite Halbschale in die Aufnahme einsetzen und dann das Pleuel wieder zusammensetzen. Achtet auch hier wieder auf die richtige Orientierung. Danach die Muttern mit 30 NM + 90 Grad festziehen und der erste Kolben hat sein neues Zuhause gefunden. Das Ganze wiederholt ihr noch drei Mal und der Kolbentrieb ist fertig.

                Auf beiden Seiten der Kurbelwelle kommen noch die Gehäusedeckel drauf. Versorgt diese vorher mit neuen Dichtungen. Drückt die alten mit einem Durchschlag oder einer Schraubenzieher o. ä. aus und presst die neuen vorsichtig mit einem Schraubstock ein.

                Legt dann die neuen Dichtungen zum Motorblock zur Probe auf und fahrt mit einem Teppichmesser an den Rändern entlang. So könnt ihr sehen, ob nicht evtl. irgendwo Farbe weg muss, damit es nicht zu Undichtigkeiten kommt. Dann das Dichtungspapier auflegen, die Dichtungen einölen und die Gehäusedeckel anbringen.

                Stellt jetzt die Kurbelwelle fest und versichert euch, dass euer Motor wirklich fest auf dem Motorhalter montiert ist. Ihr müsst nun das Kurbelwellenrad wieder anbringen. Die Kurbelwelle könnt ihr einfach feststellen, wenn ich ein zurechtgeschnittenes Brett so zwischen Kurbelwelle und Motorblock legt, dass die Kurbelwelle darauf auflaufen kann. Bei mir ist es eine Schraube mit einer 21er Vielzahn-Nuss. Die wird ordentlich NM + 90 Grad festgezogen, da kommt also einiges an Druck zusammen. Verwendet auch hier unbedingt wieder eine neue Schraube. (Drehmomente findet ihr im Wiki)

                Dann kümmert euch um die Ölpumpe. Ich habe meine nach der Anleitung im Wiki durchgecheckt und könnte diese ohne Probleme wieder verwenden. Ich will es aber wenn, dann richtig machen und baue eine neue ein. Die alte lege ich mir auf Halde.
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Name: lpumpe alt.JPG
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ID: 1988631
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Name: lpumpe neu.JPG
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ID: 1988632


                Theoretisch könntet ihr jetzt schon die Ölwanne wieder anbauen. Ich empfehle aber, damit bis zum Schluss zu warten. Ich setze sie auf und drehe vier der Schrauben mit der Hand rein. So ist der Kurbeltrieb vor Schmutz geschützt.

                Die Nebenwelle bekommt neue Dichtungen und darf auch wieder zurück an ihren Platz.

                Die folgenden Schritte könnt ihr in beliebiger Reihenfolge fortsetzen.

                Baut die Wasserpumpe wieder an. Auch hier solltet ihr eine neue einbauen oder zumindest die alte überholen. Bei mir ist der Unterschied zwischen neu und alt deutlich. Die Vorbesitzer haben das Kühlsystem offensichtlich mit gewöhnlichem Leitungswasser betrieben. Das Ergebnis sind deutliche Kalkablagerungen. Ich spendiere darum eine neue Pumpe. Die alte überhole ich bei Gelegenheit und lege sie ebenfalls auf Halde. Dichtungen für die WaPu sind im Dichtungssatz ja schon mit dabei. Auch das Thermostat wird erneuert.

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Name: WaPu und Ölkühler.JPG
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ID: 1988634

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Name: Kalk.JPG
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ID: 1988635

                Der Ölfilterflansch darf auch wieder an seinen Platz. Er bekommt die neue Dichtung aus dem Dichtungssatz. Ich habe den Flansch vorher sandgestrahlt. Er wird später noch lackiert. Den Ölkühler habe ich wegen dem schon angesprochenen Kalk-Problem erneuert. Der Dichtring dafür ist beim Motordichtsatz nicht dabei und muss separat bestellt werden. Ein neuer Ölfilter ist selbstverständlich. Die Dichtung vom Ölkühler leicht mit Motoröl einreiben und dann den Filter Handfest anschrauben.

                Jetzt zum Zylinderkopf. Ich habe mich bei den nächsten Schritten voll auf die Arbeit konzentriert und dabei vergessen, Fotos zu machen. Viel zu sehen gäbe es aber ohnehin nicht.

                Legt die Zylinderkopfdichtung auf. Aufpassen, dass "Oben" auch oben ist. Fertigt euch nun aus zwei der alten ZK-Schrauben Führhilfen, indem ihr den Kopf abschneidet und einen Schlitz einschneidet. So könnt ihr den ZK sauber auf die neue Dichtung aufsetzen. Dreht dann die übrigen 8 (neuen!) Schrauben mit der Hand ein und schraubt schließlich eure Führungsbolzen mit einem Schlitz-Schraubendreher raus und ersetzt auch sie durch neue Schrauben.
                Dann zieht ihr die neuen Schrauben fest. Der Kopf wird in verschiedenen Schritten festgeschraubt. Achtet dabei auf das richtige Drehmoment und die richtige Reihenfolge der Schrauben.

                Die Reihenfolge ist:

                10 4 2 6 8
                7 5 1 3 9

                Die verschiedenen Stufen und Drehmomente/Winkel findet ihr im Wiki unter "Anzugsdrehmomente 2H Motor"

                Ist der Kopf drauf bring ihr das Nockenwellenrad wieder an. Wieder auf das richte Drehmoment achten. Das Rad könnt ihr euch feststellen, indem ihr ein Rundholz durch eine der Öffnungen im Rad führt und auf dem Rand des ZK auflegt.
                So könnt ihr gegenhalten, wenn ihr mit dem Drehmomentschlüssel die Schraube anzieht.

                Nun auf zum "Zahnriemenwechsel". Hier gibts verschiedenste Anleitungen im Netz und ich glaube sogar im Wiki ist eine. Drum nur in aller Kürze.
                Nockenwelle und Kurbelwelle auf OT stellen. Die Zwischenwelle hat keine richtige OT Stellung. Baut einfach den Zündverteiler ein und achtet darauf, dass der Verteilerfinger im Richtigen Winkel steht. Stichwort Zündzeitpunkt. Zahnriemen auflegen, Spannrolle (Drehmoment) anbringen und spannen. Der Zahnriemen ist richtig gespannt, wenn ihr ihn mit den Fingern noch ca. 90 Grad drehen könnt.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Zahnriemen.JPG
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ID: 1988636

                Dann kommen der Ventildeckel und die Ölwanne mit ner neuen Dichtung - und bei der Ölwanne zusätzlich Dichtpaste) drauf und werdem verschraubt (Drehmoment!).

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Name: Rumpfmotor komplett.JPG
Ansichten: 43
Größe: 41,2 KB
ID: 1988637

                So weit so gut erst mal bei mir. Ich habe den Motor somit so weit, dass der Rumpf wieder dicht ist, füll mein Öl ein und kann ihn so über den Winter stehen lassen und ab und zu durchdrehen. Die Ölversorgung ist ja gewährleistet. Was noch an Öffnungen da ist, wurde verschlossen, damit da keine eventuelle Feuchtigkeit rein kommt.

                Über den Winter widme ich mich den Riemenscheiben, die werden ebenso wie die Motorhalter und noch ein paar Kleinteile sandgestrahlt und pulverbeschichtet. Den Ventildeckel ersetze ich duch einen vom G60. Der, die Ansaugbrücke und ein paar andere Alu-Teile werden poliert bevor der Motor im Frühjahr wieder ins Cabbi einziehen darf.
                Zuletzt geändert von Standardleben; 11.12.2016, 21:17.
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                • #9
                  schön geschrieben.

                  Ein paar Punkte möchte ich aber gerne ansprechen, weil ich hier anderer Meinung bin.

                  Die Zylinderkopfschrauben können wohl in verschieben Reihenfolgen angezogen werden, zumindest stand bei meiner Dichtung im Oktober eine andere Reihenfolge drauf (von der Mitte über Kreuz nach außen. Den Zettel habe ich leider entsorgt.)

                  Bei der Ölwannendichtung braucht es keine Dichtpaste, wenn man die Gummidichtung verwendet. Bei der festen Dichtung kann das Dichtmittel nicht schaden. Aber solch eine Dichtung würde ich niemals verbauen, wenn es sich umgehen lässt, weil das Risiko dass es doch durchsuppt meiner Meinung nach zu hoch ist.

                  Die Zwischenwelle hat eine Markierung, die bei OT passt. Aber dies ist nicht unbedingt zu beachten, weil man die Zündung auch bei verdrehter Zwischenwelle einstellen kann. Die exakte Markierung erleichtert bei späteren Arbeiten am ZR die Arbeit.
                  Viele Grüße Horst


                  Herr, bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.

                  Antoine de Saint-Exupéry

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                  • #10
                    Zitat von MyGolf1Cabrio Beitrag anzeigen
                    schön geschrieben.

                    Ein paar Punkte möchte ich aber gerne ansprechen, weil ich hier anderer Meinung bin.

                    Die Zylinderkopfschrauben können wohl in verschieben Reihenfolgen angezogen werden, zumindest stand bei meiner Dichtung im Oktober eine andere Reihenfolge drauf (von der Mitte über Kreuz nach außen. Den Zettel habe ich leider entsorgt.)

                    Bei der Ölwannendichtung braucht es keine Dichtpaste, wenn man die Gummidichtung verwendet. Bei der festen Dichtung kann das Dichtmittel nicht schaden. Aber solch eine Dichtung würde ich niemals verbauen, wenn es sich umgehen lässt, weil das Risiko dass es doch durchsuppt meiner Meinung nach zu hoch ist.

                    Die Zwischenwelle hat eine Markierung, die bei OT passt. Aber dies ist nicht unbedingt zu beachten, weil man die Zündung auch bei verdrehter Zwischenwelle einstellen kann. Die exakte Markierung erleichtert bei späteren Arbeiten am ZR die Arbeit.
                    Danke :-)

                    Es ist bestimmt auch möglich, die Reihenfolge der Zylinderkopfschrauben zu spiegeln. Wichtig ist - wie du ja schon geschreiben hast - von der Mitte über Kreuz nach Außen zu arbeiten. Ich habe die von mir angegebene Reihenfolge so aus einem Werkstatthandbuch entnommen.

                    Ich habe bei meiner Ölwanne auch die Gummidichtung verwendet. Davor war auch schon eine Gummidichtung verbaut. Diese war ebenfalls zusätzlich mit roter Dichtpaste versehen. Zudem unterschied mein Handbuch nicht zwischen Gummidichtung und fester Dichtung. Darum wurde von mir Dichpaste verwendet und gut is. ;-)

                    Das Zwischenwellenrad hat genau wie das Nockenwellenrad eine OT-Markierung - ist ja zwei mal das gleiche Bauteil - aber woran richtest du diese Markierung denn aus? (Ich habe meines einfach auf OT = "12 Uhr" gestellt)

                    Danke für die Anmerkungen. Ich werde hier gerne noch etwas sammeln und die Anmerkungen dann einfließen lassen. Vielleicht wird hier ja sogar ein neuer Beitrag fürs Wiki draus.
                    Mein Cabrio verliert kein Öl - Er markiert sein Revier.

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                    • #11
                      Hier findest du ein Bild zum einstellen der Zwischenwelle
                      http://www.golf1wiki.de/index.php/Ob...riehmenwechsel
                      (Bild 13-689)
                      Viele Grüße Horst


                      Herr, bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.

                      Antoine de Saint-Exupéry

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