Vorwort: Dieses Jahr ist schon irgendwie komisch, denn der Sommer war wettermäßig eher durchwachsen und trotzdem habe ich diese Saison mit dem Cabrio gut mehr Kilometer zurückgelegt, als in den Jahren zuvor. Bei knapp über 7.000 km bin ich schon und ein paar kommen sicher noch dazu bis Ende Oktober. Die normalen Schönwetterausflüge dieses Jahr haben sich eher in Grenzen gehalten, dafür ging es zweimal auf längere Reise nach Italien (Dolomiten/Gardasee Ende Mai und Toskana Anfang Juli). Und nachdem dieses Jahr mein Alltagsauto 2x länger ausgefallen ist, mußte das Cabrio auch bei Regenwetter herhalten.
Der 23.9.2014 war nun aber so ein Tag, wie er sein soll. Ich hatte Urlaub und die Wettervorhersage für den Alpenraum konnte fast kein besseres Herbstwetter bringen. Also habe ich das Cabrio am Vorabend kurz durchgecheckt: Öl, Wasser, Bremsen, Reifen - alles bestens!
Die Tour hatte ich geplant für Reschenpass, Umbrailpass, Stilfser Joch, Gaviapass, Tonalepass, Gampenpass, Jaufenpass und Brennerpass. Morgens um 8 Uhr ging es daheim los. Die Nacht über war es bereits trocken, aber die Wolken hingen noch dicht. Die Webcams in den Alpen versprachen bereits vorab schönstes Bergwetter.
Da ich die Zeit nicht auf den Landstraßen im Inntal vertrödeln wollte und es dort nicht wirklich viel zu sehen gibt, habe ich mir im Nachbarort für 8,50 Euro eine 10-Tages-Vignette für Österreich besorgt. Entsprechend zügig ging es (noch geschlossen) bei Kufstein über die Grenze, weiter an Innsbruck vorbei nach Landeck. Dort verließ ich die die Autobahn und fuhr auf der Bundesstraße weiter Richtung Reschenpass. In Prutz machte ich einen kurzen Zwischenstop zum Tanken (Super E5 für 1,389 Euro der Liter, in Italien ist man mit mindestens 1,75 Euro dabei) und Proviant kaufen.
Im Inntal schien bereits ab Schwaz die Sonne, es hatte aber oft nur 6 Grad. Wirklich wärmer war es in Prutz zwar auch nicht, aber das Dach machte ich nun doch auf. Jacke, Weste und Mütze waren zwingend nötig. Trotz Heizung war es ganz schön frisch, zumal in den Schattenpartien sogar noch der Reif auf den Wiesen lag und es nur um die 2 Grad hatte.
Die Auffahrt zum Reschenpass (1.507 m) verlief ruhig. Ein 40-Tonner zog eine längere Schlange hinter sich her und erst an der Grenze zu Italien fuhr er mal kurz raus. Am Reschenpass fegte ein extrem starker Wind von Norden her das Tal hoch und ich zog es vor, daß "Passfoto" vorne am Reschensee beim alten Grauner Kirchturm zu machen. Dort war es zwar sonnig, hatte aber auch nur 4 Grad. Schnell zog es mich daher in den Süden das Vinschgau hinunter. Mals liegt einige Meter tiefer, es war kaum noch windig und hatte 15 Grad.
Von Mals aus ging es Richtung Müstair in die Schweiz. Schmunzeln mußte ich beim Zoll. Auf italienischer Seite saß ein sichtlich genervter Beamter der Guardia di Finanza im Glaskasten und zeigte mit seinem Blick "fahr einfach nur weiter". Der schweizer Beamte ein paar Meter weiter stand draußen vor seinem Häuschen und wünschte in schönstem Schwyzerdütsch eine angenehme Reise. Kontrolliert wird dort eigentlich nicht mehr, da die Schweiz dem Schengen-Abkommen ebenfalls beigetreten ist. Aber eine Zollunion gibt es noch nicht, weshalb "wichtige" Übergänge weiterhin besetzt sind.
In Müstair folgte der Abzweig zum Umbrailpass. Ein spannendes, weitgehend schmales Sträßchen, welches sich von 1.270 m auf 2.503 m zur Passhöhe hinaufwindet. Zwischendurch gibt es sogar ein kleines Stück, welches nicht asphaltiert ist. Die Sandstraße dort war aber gut gepflegt. Direkt an der Passhöhe liegt wieder die Grenze zu Italien. Unmittelbar danach links geht es in einigen Kehren zum Stilfser Joch und rechts hinunter Richtung Bormio.
Das Stilfser Joch (2.758 m) wollte ich auf jeden Fall noch mitnehmen, weshalb ich zuerst dorthin abbog. Nach dem üblichen Fotostop fuhr ich wieder Richtung Süden hinunter. Die Strecke nach Bormio ist gut ausgebaut. Es gibt dort sehr viele Bereiche, welche stark durch Steinschlag und Hangrutsche gefährdet sind. Die Italiener haben sich dort in den letzten Jahren richtig Mühe gegeben und einiges in die Straßensicherung investiert. In den Steinschlagzonen fühlen sich u. a. Steinböcke sehr wohl. Da gibt's auch noch ein Foto.
In Bormio (1.225 m) ging es weiter durch das Valfurva nach Santa Caterina (1.780 m). Dort beginnt der Anstieg zum Gaviapass (2.618 m, die Angabe am Gebäude stimmt nicht). Die Nord- und Südrampe des Passes sind beide stellenweise sehr schmal und gerade auf der Südseite extrem ausgesetzt. Begegnungsverkehr ist dort bei einer Fahrbahnbreite von 2,5 m nicht möglich. Bei Gegenverkehr muß notfalls jemand zurücksetzen, wenn man eine der Ausweichmöglichkeiten verpaßt hat.
Unten im Tal in Ponte di Legno (1.258 m) angekommen zweigte ich ab auf die gut ausgebaute Straße Richtung Tonalepass (1.884 m). Die Strecke ist ordentlich ausgebaut, stellenweise recht kurvig und gerade der Anstieg bereitet massiv Fahrspaß. Ab der Paßhöhe folgen nun einige Kilometer die sich flüssig fahren lassen und streckenmäßig eher unspektakulär sind. Das ändert sich erst ab Malé wieder. Vor dem Stausees Lago di Santa Giustina zweigt man links ab und folgt der Beschilderung Richtung "Passo Palade" (Gampenpass). Die Orte sind klein, die Straßen wieder schmäler und überall werden Äpfel (hauptsächlich Golden Delicious) angebaut.
Bei Fondo (980 m) zweigt man nun zum Gampenpass (1.518 m) ab. Diese Strecke ist ebenfalls wieder gut ausgebaut, landschaftlich sehr hübsch und macht richtig Spaß. Von der Nordseite bieten sich schöne Ausblicke Richtung Meran, Bozen und die Berge rundum.
In Meran (270 m) ist der tiefste Punkt der Tour erreicht, man durchquert die Stadt und es beginnt der Anstieg durch das Passeiertal Richtung Jaufenpaß (2.094 m). Bis Sankt Leonhard (670 m) geht es stetig gemütlich bergauf, die Straße ist recht breit. Ab Sankt Leonhard beginnt der eigentlich Anstieg. Und wieder eine Strecke mehr, welche viel Fahrspaß bereitet. Die Nordseite mit der Abfahrt Richtung Sterzing (950 m) ist wieder eher gemütlicher.
Zwischenzeitlich war es etwa 18 Uhr, die Sonne verschwand hinter den Bergen und den Brennerpass kenne ich bestens. Entsprechend habe ich hier beschlossen, die schnelle Strecke über die Autobahn zu wählen. Also ab auf die A22 Richtung Norden und wenige Minuten später war der Brennerpass (1.370 m) erreicht. Das Foto gab es kurz vor dem Grenzübergang am neuen Rasthof, welcher zugleich als Museum dient.
Für die österreichische Seite habe ich an der Hauptmautstelle in Schönberg dann nochmals 8,50 Euro Maut für die Brennerautobahn A13 gezahlt. Durch die Autobahnnutzung benötigte ich für die letzten gut 160 km ab Sterzing nur knapp 2 Stunden. Über die Landstraßen hätte es deutlich länger gedauert.
Fazit: 8 Pässe, 4 Länder, 666 km, 11.000 Höhenmeter hoch und wieder runter - es war ein super Tag! Insgesamt war ich 12 h unterwegs, davon lag die Fahrzeit bei etwa 10 h 30 min. Das Cabrio hat sich auf der Strecke tapfer geschlagen, obwohl es an den Pässen doch öfter mal "heiß" wurde. Die Öltemperatur lag meist um die 110 Grad und erreichte bei "größerer" Anstrengung auch mal die 120 Grad. Der Verbrauch mit einem Schnitt von 8,2 Liter/100 km geht völlig OK. Hier spielt wohl auch die eher ruhige bzw. gleichmäßige Hin- und Rückfahrt über die Autobahn eine Rolle.
Und Fotos gibt's natürlich jetzt auch (weitere folgen, falls gewünscht):
Der 23.9.2014 war nun aber so ein Tag, wie er sein soll. Ich hatte Urlaub und die Wettervorhersage für den Alpenraum konnte fast kein besseres Herbstwetter bringen. Also habe ich das Cabrio am Vorabend kurz durchgecheckt: Öl, Wasser, Bremsen, Reifen - alles bestens!
Die Tour hatte ich geplant für Reschenpass, Umbrailpass, Stilfser Joch, Gaviapass, Tonalepass, Gampenpass, Jaufenpass und Brennerpass. Morgens um 8 Uhr ging es daheim los. Die Nacht über war es bereits trocken, aber die Wolken hingen noch dicht. Die Webcams in den Alpen versprachen bereits vorab schönstes Bergwetter.
Da ich die Zeit nicht auf den Landstraßen im Inntal vertrödeln wollte und es dort nicht wirklich viel zu sehen gibt, habe ich mir im Nachbarort für 8,50 Euro eine 10-Tages-Vignette für Österreich besorgt. Entsprechend zügig ging es (noch geschlossen) bei Kufstein über die Grenze, weiter an Innsbruck vorbei nach Landeck. Dort verließ ich die die Autobahn und fuhr auf der Bundesstraße weiter Richtung Reschenpass. In Prutz machte ich einen kurzen Zwischenstop zum Tanken (Super E5 für 1,389 Euro der Liter, in Italien ist man mit mindestens 1,75 Euro dabei) und Proviant kaufen.
Im Inntal schien bereits ab Schwaz die Sonne, es hatte aber oft nur 6 Grad. Wirklich wärmer war es in Prutz zwar auch nicht, aber das Dach machte ich nun doch auf. Jacke, Weste und Mütze waren zwingend nötig. Trotz Heizung war es ganz schön frisch, zumal in den Schattenpartien sogar noch der Reif auf den Wiesen lag und es nur um die 2 Grad hatte.
Die Auffahrt zum Reschenpass (1.507 m) verlief ruhig. Ein 40-Tonner zog eine längere Schlange hinter sich her und erst an der Grenze zu Italien fuhr er mal kurz raus. Am Reschenpass fegte ein extrem starker Wind von Norden her das Tal hoch und ich zog es vor, daß "Passfoto" vorne am Reschensee beim alten Grauner Kirchturm zu machen. Dort war es zwar sonnig, hatte aber auch nur 4 Grad. Schnell zog es mich daher in den Süden das Vinschgau hinunter. Mals liegt einige Meter tiefer, es war kaum noch windig und hatte 15 Grad.
Von Mals aus ging es Richtung Müstair in die Schweiz. Schmunzeln mußte ich beim Zoll. Auf italienischer Seite saß ein sichtlich genervter Beamter der Guardia di Finanza im Glaskasten und zeigte mit seinem Blick "fahr einfach nur weiter". Der schweizer Beamte ein paar Meter weiter stand draußen vor seinem Häuschen und wünschte in schönstem Schwyzerdütsch eine angenehme Reise. Kontrolliert wird dort eigentlich nicht mehr, da die Schweiz dem Schengen-Abkommen ebenfalls beigetreten ist. Aber eine Zollunion gibt es noch nicht, weshalb "wichtige" Übergänge weiterhin besetzt sind.
In Müstair folgte der Abzweig zum Umbrailpass. Ein spannendes, weitgehend schmales Sträßchen, welches sich von 1.270 m auf 2.503 m zur Passhöhe hinaufwindet. Zwischendurch gibt es sogar ein kleines Stück, welches nicht asphaltiert ist. Die Sandstraße dort war aber gut gepflegt. Direkt an der Passhöhe liegt wieder die Grenze zu Italien. Unmittelbar danach links geht es in einigen Kehren zum Stilfser Joch und rechts hinunter Richtung Bormio.
Das Stilfser Joch (2.758 m) wollte ich auf jeden Fall noch mitnehmen, weshalb ich zuerst dorthin abbog. Nach dem üblichen Fotostop fuhr ich wieder Richtung Süden hinunter. Die Strecke nach Bormio ist gut ausgebaut. Es gibt dort sehr viele Bereiche, welche stark durch Steinschlag und Hangrutsche gefährdet sind. Die Italiener haben sich dort in den letzten Jahren richtig Mühe gegeben und einiges in die Straßensicherung investiert. In den Steinschlagzonen fühlen sich u. a. Steinböcke sehr wohl. Da gibt's auch noch ein Foto.
In Bormio (1.225 m) ging es weiter durch das Valfurva nach Santa Caterina (1.780 m). Dort beginnt der Anstieg zum Gaviapass (2.618 m, die Angabe am Gebäude stimmt nicht). Die Nord- und Südrampe des Passes sind beide stellenweise sehr schmal und gerade auf der Südseite extrem ausgesetzt. Begegnungsverkehr ist dort bei einer Fahrbahnbreite von 2,5 m nicht möglich. Bei Gegenverkehr muß notfalls jemand zurücksetzen, wenn man eine der Ausweichmöglichkeiten verpaßt hat.
Unten im Tal in Ponte di Legno (1.258 m) angekommen zweigte ich ab auf die gut ausgebaute Straße Richtung Tonalepass (1.884 m). Die Strecke ist ordentlich ausgebaut, stellenweise recht kurvig und gerade der Anstieg bereitet massiv Fahrspaß. Ab der Paßhöhe folgen nun einige Kilometer die sich flüssig fahren lassen und streckenmäßig eher unspektakulär sind. Das ändert sich erst ab Malé wieder. Vor dem Stausees Lago di Santa Giustina zweigt man links ab und folgt der Beschilderung Richtung "Passo Palade" (Gampenpass). Die Orte sind klein, die Straßen wieder schmäler und überall werden Äpfel (hauptsächlich Golden Delicious) angebaut.
Bei Fondo (980 m) zweigt man nun zum Gampenpass (1.518 m) ab. Diese Strecke ist ebenfalls wieder gut ausgebaut, landschaftlich sehr hübsch und macht richtig Spaß. Von der Nordseite bieten sich schöne Ausblicke Richtung Meran, Bozen und die Berge rundum.
In Meran (270 m) ist der tiefste Punkt der Tour erreicht, man durchquert die Stadt und es beginnt der Anstieg durch das Passeiertal Richtung Jaufenpaß (2.094 m). Bis Sankt Leonhard (670 m) geht es stetig gemütlich bergauf, die Straße ist recht breit. Ab Sankt Leonhard beginnt der eigentlich Anstieg. Und wieder eine Strecke mehr, welche viel Fahrspaß bereitet. Die Nordseite mit der Abfahrt Richtung Sterzing (950 m) ist wieder eher gemütlicher.
Zwischenzeitlich war es etwa 18 Uhr, die Sonne verschwand hinter den Bergen und den Brennerpass kenne ich bestens. Entsprechend habe ich hier beschlossen, die schnelle Strecke über die Autobahn zu wählen. Also ab auf die A22 Richtung Norden und wenige Minuten später war der Brennerpass (1.370 m) erreicht. Das Foto gab es kurz vor dem Grenzübergang am neuen Rasthof, welcher zugleich als Museum dient.
Für die österreichische Seite habe ich an der Hauptmautstelle in Schönberg dann nochmals 8,50 Euro Maut für die Brennerautobahn A13 gezahlt. Durch die Autobahnnutzung benötigte ich für die letzten gut 160 km ab Sterzing nur knapp 2 Stunden. Über die Landstraßen hätte es deutlich länger gedauert.
Fazit: 8 Pässe, 4 Länder, 666 km, 11.000 Höhenmeter hoch und wieder runter - es war ein super Tag! Insgesamt war ich 12 h unterwegs, davon lag die Fahrzeit bei etwa 10 h 30 min. Das Cabrio hat sich auf der Strecke tapfer geschlagen, obwohl es an den Pässen doch öfter mal "heiß" wurde. Die Öltemperatur lag meist um die 110 Grad und erreichte bei "größerer" Anstrengung auch mal die 120 Grad. Der Verbrauch mit einem Schnitt von 8,2 Liter/100 km geht völlig OK. Hier spielt wohl auch die eher ruhige bzw. gleichmäßige Hin- und Rückfahrt über die Autobahn eine Rolle.
Und Fotos gibt's natürlich jetzt auch (weitere folgen, falls gewünscht):
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